«Zug soll eine Stadt mit Seele sein. Ich stehe für Fairness, Nachhaltigkeit und Inklusion.»
Urs Raschle über seine Motivation
Nachgefragt
Wenn du ein Problem hast oder vor einer Entscheidung stehst, was machst du?
Da bin ich uneitel. Ich habe nie den Anspruch an mich, dass ich ein Problem allein lösen kann oder muss. Ich suche das Gespräch mit Leuten, deren Meinung ich schätze.
Gibt es eine Gewohnheit, die unverzichtbar für dich ist?
Ich mag es, wenn in meinem Terminkalender wöchentlich auch einige Stunden zum Rumlungern und insbesondere auch für Sport verbucht sind. Meine Psychohygiene und Gesundheit sind mir sehr wichtig.
Was motiviert dich für politisches Engagement?
Weder Selbstverwirklichung noch Profilierung sind mir wichtig. Ich sehe Politik ganz simpel als eine Möglichkeit, mich zu engagieren und der Gemeinschaft etwas zurückzugeben. Ein guter Politiker arbeitet sich seriös in die Themen ein und erledigt diese Tätigkeit nicht so nebenbei. Ich habe da einen hohen Anspruch an mich selbst.
Was sind deine Anliegen für die kommende Legislaturperiode?
Zug ist eine innovationsfreudige Stadt, was mit schnellem Wandel einhergeht. Ich setze mich dafür ein, dass die Veränderungen breit abgestützt sind und alle Bevölkerungsgruppen berücksichtigt werden. Wichtig ist, dass Zug seine Tradition und kulturelle Identität bewahrt bei gleichzeitiger Internationalität. Zug soll eine attraktive Stadt für alle bleiben. Dafür braucht die Stadt bezahlbaren Wohnraum. Die Bildung und der Schulbereich sind mir als Lehrer natürlich ein besonderes Anliegen. Die Ukraine-Krise zeigt auch, dass die Stadt Zug vor einer Zäsur steht. Ich stehe für einen künftigen Weg der Fairness, Nachhaltigkeit und Rücksichtnahme.
Welches Buch möchtest du nochmals lesen?
Das Buch «Früchte des Zorns» von John Steinbeck. Der Roman hat mich nachhaltig beeindruckt. Er erzählt über die Folgen der Grossen Depression des letzten Jahrhunderts und porträtiert eine Familie, die wie viele Menschen nicht auf der Sonnenseite des Lebens und der Geschichte steht.
Zug ist meine Heimatstadt. Hier fühle ich mich wohl. Der Blick auf See und Rigi gibt mir ein wohliges, sicheres Gefühl. In dieser Stadt möchte ich mich engagieren und einbringen.
Ich bin ausgebildeter Sekundarlehrer und unterrichte eine Integrationsklasse und somit Jugendliche mit Migrationshintergrund. Dieser Job ist wie für mich geschaffen: Es fällt mir leicht, Optimismus zu verbreiten, unvoreingenommen zu sein und das Gute in meinen Mitmenschen zu sehen. Diese positive Grundhaltung möchte ich auch in die Politik tragen. Ich kann wiederum auch hart in der Sache sein und bringe eine gute Prise Pragmatismus mit, wenn es um die Findung bestmöglicher Lösungen geht – ganz im Sinne meiner Partei eben.
Aufgrund meines Berufs und meiner Prägung gehören Bildung und soziale Gerechtigkeit zu meinen Kernthemen. Doch auch das lokale Gewerbe sowie die hiesige Kultur liegen mir am Herzen. Als Vorstand in der IG Chriesi Zug, welche unter anderem den Chriesisturm organisiert, engagiere ich mich dafür, dass Traditionen in unserer schnelllebigen Stadt und Region weiterhin gelebt und gefördert werden.
Ausgleich zum Beruf finde ich in der Natur. Ich lebe am Fusse des Zugerbergs im Quartier St. Michael. Die wunderbare Natur unseres Hausbergs liegt vor meiner Tür.