Skip to main content

Interview mit Beatrice Emmenegger

11 Januar 2025

Beatrice Emmenegger ist seit Oktober 2024 Gemeinderätin in der Stadt Zug. Sie folgt auf Corina Kremmel, die sich künftig auf ihr Amt als Kantonsrätin konzentrieren wird. In diesem Interview erfahren sie mehr über den Einzug der neugekürten Vertreterin der Mitte im Grossen Gemeinderat. Beatrice Emmenegger ist auch Präsidentin der Steuergruppe Göbli und weiss Spannendes hiervon zu berichten.

Liebe Bea, wir gratulieren dir herzlich zu deiner Vereidigung im Grossen Gemeinderat der Stadt Zug. Wie war dein Einstieg? Erzähl uns von deiner ersten Sitzung.

Bereits auf dem Weg zum Regierungsgebäude gingen mir einige Gedanken durch den Kopf: Wie wird wohl meine Vereidigung ablaufen? Obwohl ich virtuell an GGR-Sitzungen teilgenommen hatte, stellt «frau» sich verschiedene Fragen: Wie wird die Sitzung ablaufen? Welche Voten sind zu erwarten? Wie werde ich von den mir noch nicht persönlich bekannten GGR-Mitgliedern aufgenommen?

Nachdem ich das Gebäude betrat, war der Empfang im Kantonsratssaal durch die mich erwartenden GGR-Mitglieder und Gäste herzlich. Ich hatte Zeit, die GGR-Mitglieder der verschiedenen Parteien vor Sitzungsbeginn persönlich zu begrüssen. Sie reagierten sehr offen auf mich und haben mich willkommen geheissen.

Es folgte die Vereidigung, die sehr würdig gestaltet war. Dieser Moment war im positiven Sinne bewegend. Jetzt gilt es, mich im Gemeinderat, in der Fraktion einzuarbeiten und das mir noch Unbekannte kennenzulernen.

Erzähl uns etwas von deinem beruflichen und politischen Werdegang. Wie bist du in die Politik gekommen?

Tatsächlich hatte mich eine frühere Lehrerin meines Sohnes, die Mitglied der damaligen CVP war, motiviert, in die Partei einzutreten. 2010 liess ich mich für die Wahlen in den GGR aufstellen. Ich wurde als Newcomerin nicht gewählt, engagiere mich seitdem jedoch im Vorstand der Stadtpartei. Von 2014 bis 2018 war ich fünf Jahre lang als Bürgerrätin tätig, wobei ich für das Seniorenzentrum Mühlematt zuständig war. Der Rücktritt erfolgte aus beruflichen Gründen. Mittlerweile engagiere ich mich auch in der Steuergruppe Göbli, später erzähle ich mehr hierzu.

Beruflich habe ich lange als leitende Hebamme gearbeitet. Vom Gebären habe ich den Bogen zum Sterben gespannt und mich entsprechend in Gerontologie, Palliative Care und Ethik weitergebildet. Seit sieben Jahren leite ich das Zentrum Aettenbühl, Pflegeheim, in Sins.

Man spürt, dass du gerne in der Politik bist. Für was setzt du dich ein?

Mit dem Schwur, den ich bei meiner Vereidigung abgelegt habe, habe ich bestätigt, dass das Wohl der Bürgerinnen und Bürger von Zug im Mittelpunkt meiner politischen Arbeit steht.

In der Stadt Zug ist es mir unter anderem wichtig, dass sich Menschen aller Altersgruppen, sozialer Schichten und Kulturen wohl und zuhause fühlen. Die Themen wie bezahlbarer Wohnraum, die Sicherstellung von Betreuung und Pflege und die Mobilität im Alter liegen mir besonders am Herzen, auch aufgrund meines beruflichen Hintergrunds. Darüber hinaus setze ich mich in der Politik für die Demokratie und unsere Freiheit ein.

Du engagierst dich als Präsidentin in der Steuergruppe Göbli. Erzähl uns davon:

Die Steuergruppe trägt die Verantwortung für die 30 Notzimmer im Haus Göbli an der Industriestrasse 63 und die 7 Notwohnungen. Die 30 möblierten Notzimmer bieten Einzelpersonen, Paaren oder Familien eine vorübergehende Bleibe in einer Notsituation. Für den Betrieb vor Ort ist die Heilsarmee Schweiz zuständig.

Die Steuergruppe Göbli ist ein Gremium, welches sich auf die Umsetzung der Leistungsvereinbarung zwischen der Stadt Zug und der Heilsarmee konzentriert. Die Steuergruppe besteht aus zehn Mitgliedern mit politischem oder sozialem Fachhintergrund sowie aus Vertretern der Heilsarmee. Zwei spannende Sitzungen haben bereits stattgefunden.

Die Leitung dieser Steuergruppe macht mir Freude und ist für mich eine bereichernde Aufgabe.

Zum Schluss: Was liegt dir für Zug am Herzen?

Zug ist eine ganz besondere Stadt und das fasziniert mich. Die Stadt befindet sich im Wandel und das ist auch richtig so, denn wir müssen uns weiterentwickeln und innovativ bleiben.

Es ist wichtig als Politikerin zu erkennen, wann und wo allenfalls lenkend eingegriffen werden muss, sowohl bei Risiken als auch bei Chancen. Zug soll eine lebenswerte und liebenswerte Stadt für Gewerbe und die Einwohnerinnen und Einwohner bleiben.

Des Weiteren wünsche mir eine Kultur der Achtsamkeit und Wertschätzung. Auch ältere, beeinträchtigte Menschen sollen lange mobil bleiben können und in der Gesellschaft integriert sein. Wir sollten uns stets bewusst sein, dass nicht alle Menschen gleichermassen privilegiert sind und das wir die Alten von morgen sein werden.

Das Interview führte David Suter.

Beatrice Emmenegger


Weitere Artikel

Das Team der Mitte – Stadt Zug wünscht Ihnen und Ihren Liebsten besinnliche Weihnachtstage und ei…